Staatssekretär Dr. Günnewig besucht Finanzamt Borken
Staatssekretär Dr. Günnewig besucht Finanzamt Borken
Die politische Sommerpause nutzt Dr. Dirk Günnewig, Staatssekretär im Ministerium der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen, für eine Tour, um sich im Finanzamt Borken über die Arbeit, Maßnahmen zur Personalgewinnung und Ideen auszutauschen. „Die Finanzverwaltung ist wie eine große Familie, die zusammenhält, sich unterstützt und Herausforderungen im Team meistert“, erklärt Dr. Günnewig: „Darum ist es wichtig, mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den verschiedenen Bereichen unserer Finanzverwaltung im Gespräch zu bleiben. Ein guter Austausch ist das A und O und den pflege ich gerne mit den Kolleginnen und Kollegen.“
Martin Schlüter, Vorsteher des Finanzamts Borken betonte, dass die Themen Digitalisierung und Personalgewinnung inzwischen untrennbar miteinander verbunden sind, denn Flexibilität wird von vielen Bewerberinnen und Bewerbern geschätzt und ist auch immer mehr gefordert. Neben dem bewährten Homeoffice und den Online-Meetings ist auch das Lernen und Lehren, beispielsweise im Fortbildungsbereich, vielfach online möglich.
Aktuell werden 45 Personen im Finanzamt Borken bei Ihrem Studium oder Ihrer Ausbildung zum Steuerprofi begleitet. Darunter auch Nils Hagemann. Nils Hagemann leidet an der genetischen Erkrankung Achromatopsie – eine Sehbeeinträchtigung ist die Folge. „Ich bin eigentlich immer im Nachtmodus und kann nur Grauschattierungen erkennen. Das beeinträchtigt zwar mein Sehvermögen, weil besonders helles Licht mich stört, aber bei der Arbeit komme ich gut klar“, sagt der junge angehende Steuerprofi. Nils Hagemann hat soeben den schriftlichen Teil seiner Prüfungen bestanden. Kurz vor seinem Abschluss erinnert er sich: „Ich bin durch Bekannte und Online-Informationen auf die Idee gekommen mich bei der Finanzverwaltung zu bewerben. Durch das Tablet konnte ich im Unterricht problemlos mitarbeiten. Da war fast kein Unterschied zu den anderen Studentinnen und Studenten. Direkt zu Beginn hat man geprüft, was ich an zusätzlicher technischer Unterstützung benötige und mich damit ausgestattet. Durch eine Tafelkamera konnte ich Tafelbilder besser erkennen. Diese nutze ich auch für meine tägliche Arbeit im Veranlagungsbezirk. Briefe oder Schreiben kann ich so ganz einfach vergrößern.“ Der Arbeitsalltag im Finanzamt bereitet dem Steuernachwuchs viel Freude. Auch wenn Nils Hagemann sich eher nicht im Außendienst sieht, so bietet die Finanzverwaltung ihm ein breites Spektrum an verschiedenen Arbeitsbereichen im Innendienst: „Meine Arbeit im Veranlagungsbezirk macht mir sehr viel Spaß und hier möchte ich gerne erstmal ein paar Erfahrungen sammeln. Später kann ich mir auch vorstellen in der Rechtsbehelfsstelle Einsprüche und Klagen zu bearbeiten“; freut sich der angehende Steuerinspektor auf seine Zukunft in der Finanzverwaltung. Nun stehen aber erst noch die mündlichen Abschlussprüfungen und der Abschlussball für ihn an. „Ich finde seinen Mut und sein Engagement bewundernswert und hoffe es ermutigt andere junge Leute mit einer Einschränkung sich bei uns zu bewerben.“, sagt Dr. Günnewig.
Kurz vor Beginn des Ausbildungsstarts 2024 und zur Eröffnung des Bewerberportals für angehende Nachwuchskräfte ab 2025 ist das Thema Nachwuchsgewinnung für Martin Schlüter, den Borkener Finanzamtschef sehr wichtig. Die Finanzverwaltung kann besonders mit Flexibilität, Familienfreundlichkeit und einem sicheren Arbeitsplatz bei den Bewerberinnen und Bewerbern punkten, aber steht auch im Wettbewerb um die besten Köpfe im Land.
Die nordrhein-westfälische Finanzverwaltung setzt bereits seit Jahren auf digitale Lern- und Arbeitsumgebungen. Die Auszubildenden und Studierenden werden dabei hervorragend unterstützt. In den organisierten Präsenzvorlesungen wird das steuerrechtliche Wissen anschaulich vermittelt. Bereits zum Start ihrer zweijährigen Ausbildung bzw. ihres dreijährigen Studiums erhalten sie zudem Tablets, die den flexiblen Zugang zu den begleitenden digitalen Lernangeboten ermöglichen. Außerdem gibt es während der gesamten Ausbildungs- und Studienzeit vom ersten Tag bis zu 1.555 Euro im Monat. „Wir bieten eine hervorragende Ausbildung, an einer hochmodernen Ausbildungsstätte, und ein bundesweit sehr angesehenes Studium im Wasserschloss von Nordkirchen an. Der französische Charme des historischen Baus und seine einzigartige Landschaft trifft hier auf moderne Lernbedingungen für die Studierenden. Wir haben zwar regelmäßig gute Bewerberzahlen und engagieren uns besonders für unsere angehenden Steuerprofis, aber das halten wir auch nicht für selbstverständlich – auch wir kämpfen um die besten Bewerber“, sagt der Finanzamtschef.
Staatssekretär Dr. Günnewig kennt die aktuellen Erfordernisse und erklärt: „Die Finanzverwaltung hat viele neue Wege gefunden und erprobt, um für unser attraktives Arbeitsumfeld zu werben. Wir werben zum Beispiel über Social Media, im Computerspiel Fifa oder auch auf der Gaming-Plattform Twitch. Eine Bewerbung für den nächsten Studien- und Ausbildungsjahrgang ab September 2025 ist bereits heute über die Website www.ausbildung-im-finanzamt.de möglich.“
Nach dem Studium oder der Ausbildung gibt es viele Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Beispielsweise durch die Talentförderungen, oder die Möglichkeiten als Dozent oder Programmiererin für die Finanzverwaltung zu arbeiten.
Seine Tour durch verschiedene Finanzämter im Land und den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in den Finanzämtern wird Staatssekretär Dr. Günnewig fortsetzen: „Der Austausch vor Ort und die vielen Eindrücke aus erster Hand sind mir wichtig. Es ist beachtlich, mit welcher Begeisterung und Motivation die Kolleginnen und Kollegen in den Finanzämtern tagtäglich an die anstehenden, neuen Aufgaben rangehen und sich dem Wandel stellen. Hier sieht man auch, wie wichtig Zusammenhalt und Teamgeist für gute Arbeit sind.“